Zweite Hälfte Europameisterschaft 2017

Die Halbzeit markiert die Hälfte der Spielzeit. Bei der EM bedeutete sie für Karl auch einen Wendepunkt im Turnierverlauf. In den ersten fünf Partien konnte er starke 3,5 Punkte holen. Das hieß aber auch, die letzten Runden würden nicht einfacher werden. Gut erholt nach dem Ruhetag startete Karl in die sechste Runde gegen Nikita Dovbnia aus Russland. Die Partie dauerte mehr als vier Stunden und Karl sah den Sieg schon auf dem Brett. Aber nach einem schwierigen Endspiel musste er schließlich doch noch ins Remis einwilligen.

Über diesen sicher geglaubten und dann verlorenen Sieg ärgerte Karl sich noch am nächsten Tag. Keine gute Basis für die nächste Schachpartie gegen den WM- und EM-erfahrenen Savin Dias aus England und der Punkt ging an seinen Gegner. Karl wollte nun seine ganze Konzentration auf die nächste Runde fokussieren. Gut vorbereitet ging es gegen John Christopher Christensen aus Dänemark, der bereits kurz zuvor auf der WM in Brasilien sein Können gezeigt hatte. Doch eine ungenau berechnete Kombination wurde Karl zum Verhängnis. Die Partie ging verloren. Die Stärke eines Spielers zeigt sich daran, dass er auch nach Niederlagen motiviert in die nächste Runde geht, und das tat Karl. In diesem Fall war es die letzte Runde dieser EM. Der Gegner hieß Edgar Hayrapetyan und kam aus Armenien. Bei einer EM gibt es keine geschenkten Punkte und auch diese Partie dauerte über vier Stunden. In Zeitnot wählte Karl dann den falschen Zug und musste den letzten Punkt abgeben.

Am Ende hieß das Ergebnis dieser EM für Karl damit vier Punkte aus neun Partien. Aber den persönlichen Erfolg für Karl sieht man nicht an diesen Punkten. Die Teilnahme an der EM durch das Erreichen der Qualifizierungsnormen war Karls erster Erfolg. Der zweite die Möglichkeit gegen neun unterschiedliche Nationalitäten anzutreten, von denen die meisten ihm das erste Mal gegenüber am Brett saßen. Und der dritte große Erfolg sind die vielen persönlichen Kontakte, Erlebnisse und neue Freundschaften zu anderen Schachspielern sowie ist das intensive Training, dass er durch zwei Wochen Schachturnier inklusive täglich je einer Stunde Vorbereitung und Analyse erhalten hat. Das alles hat Karl voran gebracht und lässt ihn positiv auf diese EM zurück und auf seine weiteren schachlichen Ziele nach vorne blicken.

Europameister in der Altersklasse U10 wurde Marc Andria Maurizzi aus Frankreich mit 7,5 Punkten. Eine Medaille für Deutschland holte Jana Schneider. Sie wurde mit sieben Punkten zweite in der Altersklasse U16w.

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